Feeds:
Beiträge
Kommentare

Archive for the ‘Hauptseite’ Category

Fritz Kater

Die Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften
und ihr Kampf in der deutschen Bewegung.[1]

Zur Verfassung der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften (FVdG) gibt es nicht viel zu sagen. Sie besteht hauptsächlich aus Gewerkschaften der Bauindustrie. Diese Industrien befinden sich jedoch bereits seit mehreren Jahren in einer akuten Krise, und dort herrscht eine solche Arbeitslosigkeit, wie man sie seit einer Generation nicht mehr erlebt hat. Es versteht sich von selbst, daß diese Krise auf die Verbreitung der Agitation und auf alle organisatorischen Aktionen dieser Gewerkschaften Auswirkungen hat, und zwar in verschiedene Richtungen.

Infolge dieser anhaltenden Arbeitslosigkeit wechseln viele Mitglieder unserer Organisationen ihren Beruf, und der Terrorismus in den großen deutschen Zentralgewerkschaften zwingt sie häufig dazu, sich einer der letzteren anzuschließen. Dies sind einige der Gründe, warum unsere Mitglieder­zahl trotz unserer eifrigen Agitation seit dem ersten internationalen Syndikalistenkongreß in London im Jahr 1913[2] zurückgegangen ist.

Natürlich haben auch die zentralistischen Gewerkschaften der sozialdemokratischen Richtung, die freien Gewerkschaften, wie sie im Gegensatz zu den christlichen und katholischen Gewerk­schaften genannt werden, stark unter der Baukrise gelitten; aber diese Gewerkschaften haben ein Rekrutierungsmittel, das für die deutschen Volksmassen nicht an Attraktivität mangelt. Dies sind die Hilfskassen für den Fall von Krankheit, Reisen, Invalidität oder Bestattung sowie eine ganze Reihe anderer Einrichtungen der gegenseitigen Hilfe, die zusammen oft drei Fünftel und noch mehr der Einnahmen dieser Gewerkschaften verschlingen.

Die Zahl der deutschen Arbeiter, die aus prinzipiellen und ideellen Gründen einer Gewerkschaft beitreten, ist so gering, daß man sie wirklich mit der Laterne von Diogenes in diesem Land suchen sollte[3].

Deutschland steht nicht nur in allen Fragen des Militarismus und der Bürokratie an der Spitze der modernen Staaten, es dominiert auch die Arbeiterbewegung.

Der Geist des Kasernenmilitarismus, die Anbetung der Gewerkschaftsfunktionäre, der Geist der Disziplin […] der zweieinhalb Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen, die sich unter der engen Aufsicht ihrer Beamten befinden, all dies steht im Gegensatz zu unseren syndikalistischen Ideen. Hinzu kommt die Existenz von 58 bis 59 Gewerkschaftszeitungen, die einmal oder mehrmals pro Woche erscheinen, und etwa sechzig sozialdemokratische Tageszeitungen, die alle zusammen den reformistischen Gewerkschaftsgeist fördern und verbreiten.

Dies sind die Mauern, die die Syndikalisten stürmen müssen. Gewiß, unsere Organisationen verteilen sich auf das gesamte Reich, und der [revolutionäre] Syndikalismus hat schon jetzt in fast allen wichtigen Städten Ableger. Wir haben außerdem bereits zwei wöchentliche Organe: die Einigkeit und den Pionier, von denen letzterer auch in reformistischen Gewerkschaftskreisen gelesen wird. Nur, was ist all das angesichts der Handlungsmöglichkeiten gegen den revolutionären Syndikalismus wert, die den parlamentarischen Sozialisten und reformistischen Gewerkschaftern zur Verfügung stehen? Fehlinterpretationen, Lügen, Beleidigungen in Bezug auf den Syndikalismus in Deutschland; selbst die Denunziation von Klassenkameraden gegenüber Polizei und Justiz fehlt nicht in den sozialdemokratischen Zeitungen und in der reformistischen Gewerkschaftspresse, wenn es um den Kampf gegen revolutionäre Gewerkschafter geht. Wenn die revolutionären Genossen aus Frankreich, Italien, Spanien, England, Amerika usw. nur ein Hundertstel von allem hören könnten, was diese Presse deutschen Arbeitern über die Lehren und Kampftaktiken des [revolutionären] Syndikalismus erzählt, dann sie würden sich angewidert von solchen Menschen abwenden und alle Anstrengungen unternehmen, um die Revolutionäre Internationale zu entwickeln. [Sie könnten dann] die tieferen Gründe [verstehen], warum wir revolutionären Syndikalisten in Deutschland so wenig Fortschritte machen.

Noch etwas. Mehrmals, das erste Mal aus dem Mund des Genossen Jouhaux[4] aus Paris, ein anderes Mal durch die Stimme des Genossen Tom Mann[5] aus London, hat man uns im Besonderen und den Syndikalisten aller Länder im allgemeinen den Rat gegeben, unsere besonderen Gewerk­schaften aufzugeben, um mit der Propaganda syndikalistischer Ideen innerhalb der zentralistischen Gewerkschaften zu beginnen. Diese Genossen und alle, die so denken, beurteilen die Situation in anderen Ländern nach den Möglichkeiten, die sich in ihrem eigenen Land bieten. Sie sind sich insbesondere der Situation in Deutschland nicht bewußt, in der der parlamentarische und reformis­tische Geist und die Gewerkschaftsdisziplin seit mehr als einem Vierteljahrhundert in die Massen eingedrungen sind und dort gearbeitet haben.

Die Annahme, daß man syndikalistische Prinzipien in diesen Gewerkschaftskreisen erfolgreich verbreiten könnte, ist gleichbedeutend mit der Annahme, daß man in einer deutschen Kaserne als Soldat antimilitaristische Propaganda betreiben könnte.

Während der antimilitaristische Soldat zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt wird, würde der revolutionäre Syndikalist, der es wagt, seine Ansichten offen zu verbreiten, ohne eine so harte Strafe zu erhalten, dennoch unfehlbar bestraft werden. Zuallererst würde man ihn zwingen zu Schweigen; für den Fall, daß er nicht schweigen will, sondern weiterhin seine Ideen geltend macht, würde er gemäß diesem oder jenem Artikel der Satzung aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. Wenn er seine Propaganda gegen die Gewerkschaft fortsetzen würde […], würden die sozialdemo­kratischen Tageszeitungen und die reformistische Gewerkschaftspresse über ihn herfallen. Wehe ihm, wenn er darüber hinaus gezwungen war, sein Brot in der Fabrik oder Werkstatt zu verdienen. In solchen Fällen haben die Gewerkschaftsbeamten den von den Gewerkschaftsmitgliedern ange­wandten Terrorismus in Anspruch genommen; und wirklich, in Deutschland braucht es nicht viel, um einen rebellischen Geist auf unfreiwillige Arbeitslosigkeit und Hunger zu reduzieren. Das ist deutsche Gewerkschaftsdisziplin.

Und deshalb werden wir außerhalb der großen deutschen Gewerkschaften bleiben, um die Prinzipien und Taktiken des revolutionären Syndikalismus zu predigen. Um dies zu erreichen, brauchen wir eigene Gewerkschaften in allen Zentren des Deutschen Reiches, die diese Prinzipien und diese Taktik vertreten, sie in alle Richtungen verbreiten und die Kosten dafür tragen.

Fritz Kater (Berlin)

Allemagne

L’union libre des syndicats allemands et sa lutte dans le mouvement allemand.

Fritz Kater (Berlin)

Sur la constitution de l’union libre des syndicats allemands (Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften). Il n’y a pas grand-chose à dire. Elle se compose surtout de syndicats des industries du bâtiment. Cependant ces industries traversant depuis plusieurs années déjà une crise aiguë, il y règne un chômage tel qu’on n’en n’avait jamais vu depuis toute une génération. Il va sans dire que cette crise réagit sur la propagande d’agitation et sur toute l’action organisatrice de ces syndicats et cela dans plusieurs directions

Par suite de ce chômage persistant, nombre des membres de nos organisations changent de métier et le terrorisme existant dans les grandes unions centrales allemandes les oblige souvent alors à adhérer à une de ces dernières. Voilà quelques-unes des causes pour lesquelles, malgré toute l’ardeur de notre agitation, il faut constater un recul du nombre de nos membres depuis le premier congrès syndicaliste international tenu à Londres en 1913.

Certes, les unions centralistes d’obédience social-démocrate, les unions libres comme elles s’appellent en opposition aux unions chrétiennes et catholiques, ont aussi beaucoup souffert de la crise du bâtiment; mais ces unions ont un moyen de recrutement qui ne manque pas d’attraction pour les masses populaires allemandes. Ce sont les caisses de secours en cas de maladie, de voyage, d’invalidité ou d’enterrement et toute une série d’autres institutions de secours mutuels qui, toutes ensemble, dévorent souvent les trois cinquièmes et même plus des recettes de ces Unions.

Le nombre des ouvriers allemands qui adhèrent à un syndicat pour des motifs de principe et d’idéal est tellement minime qu’on devrait vraiment aller les chercher dans ce pays avec la lanterne de Diogène.

L’Allemagne ne se trouve pas seulement au premier rang des États modernes pour tout ce qui est du militarisme et de la bureaucratie, elle domine de même dans le mouvement ouvrier.

L’esprit du militarisme de caserne, l’adoration des fonctionnaires syndicaux, l’esprit de discipline […] des deux millions et demi d’ouvriers et d’ouvrières se trouvant sous la surveillance étroite de leurs fonctionnaires, tout cela est en opposition avec nos idées syndicalistes. Ajoutons encore l’existence de 58 à 59 journaux corporatifs paraissant une fois ou plus par semaine et quelques soixante quotidiens social-démocrates qui tous ensemble cultivent et propagent l’esprit syndical réformiste.

Voilà les remparts dont les syndicalistes doivent faire l’assaut. Certes, nos organisations se répartissent sur l’Empire entier et le syndicalisme [révolutionnaire] a donc d’ores et déjà des ramifications dans presque toutes les villes de quelque importance. Aussi possédons-nous déjà deux organes hebdomadaires: la Einigkeit (Concorde) et le Pionier dont le dernier est aussi lu dans les milieux syndicaux réformistes. Seulement, que vaut tout cela en face des moyens d’action dont disposent, contre le syndicalisme révolutionnaire, les socialistes parlementaires et les syndicalistes réformistes. Fausses interprétations, mensonges, insultes concernant le syndicalisme en Allemagne; même les dénonciations de camarades de classe auprès de la police et de la justice, rien ne manque dans les journaux social-démocrates et dans la presse syndicale réformiste, lorsqu’il s’agit de combattre les syndiqués révolutionnaires. Si les camarades révolutionnaires de France, d’Italie, d’Espagne, d’Angleterre, d’Amérique, etc. pouvaient entendre seulement un centième de tout ce que cette presse raconte aux ouvriers allemands sur les doctrines et le tactique de lutte du syndicalisme [révolutionnaire], ils se détourneraient avec dégoût de ces gens-là et feraient tous les efforts pour développer l’Internationale révolutionnaire. [Ils pourraient alors comprendre] les raisons profondes pour lesquelles nous autres syndicalistes révolutionnaires faisons si peu de progrès en Allemagne.

Encore quelque chose. A plusieurs reprises, la première fois par la bouche du camarade Jouhaux de Paris une autre fois par la voix du camarade Tom Man de Londres, on nous a donné le conseil, à nous en particulier et aux syndicalistes de tous les pays en général, d’abandonner nos syndicats particuliers pour commencer la propagande des idées syndicalistes au sein même des unions centralistes. Ces camarades et tous ceux qui pensent comme eux, jugent de la situation des autres pays d’après les possibilités qui se présentent dans leur propre pays. Ils méconnaissent tout particulièrement la situation en Allemagne où l’esprit parlementaire et réformiste et la discipline syndicale ont pénétré et travaillé les masses depuis plus d’un quart de siècle.

La supposition qu’on pourrait avec succès propager dans ces milieux syndicaux les principes syndicalistes équivaut à cette autre: qu’on pourrait, dans une caserne allemande, faire comme soldat de la propagande antimilitariste.

Si le soldat antimilitariste est [condamné à] plusieurs années de prisons, le syndicaliste révolutionnaire, qui oserait ouvertement propager ses opinions, tout en ne recevant pas une punition aussi sévère, serait quand même puni infailliblement. Tout d’abord, on lui imposerait catégoriquement le silence; au cas où il ne voudrait pas se taire, mais où il continuerait à affirmer ses idées, il serait conformément à tel ou tel article des statuts exclu du syndicat. S’il continuait sa propagande contre le syndicat […], les quotidiens social-démocrates et la presse corporatiste réformiste lui tomberaient dessus. Malheur à lui s’il était par-dessus le marché forcé de gagner son pain à la fabrique ou à l’atelier. Souvent dans de pareils cas, les fonctionnaires syndicaux ont fait appel au terrorisme appliqué par les adhérents du syndicat; et, vraiment, il n’en faut pas beaucoup en Allemagne pour réduire un esprit rebelle au chômage involontaire et à la faim. C’est là la discipline syndicale allemande.

Et voilà pourquoi nous resterons en dehors des grands syndicats allemands, pour prêcher les principes et la tactique du syndicalisme révolutionnaire. Pour pouvoir le faire, nous avons besoin de syndicats séparatistes dans tous les centres de l’Empire allemand, qui porteurs de ces principes et de cette tactique, en font la propagande dans toutes les directions et en supportent les frais.

[Source : La Voix du Peuple, 20-26.04.1914]


[1]     Fritz Kater, Le syndicalisme révolutionnaire en Allemagne; in: La Voix du Peuple, 20 – 26. April 1914 (nach der Fassung auf Pelloutier Net). Übersetzung und Anmerkungen: Jonnie Schlichting.

[2]     https://en.wikipedia.org/wiki/First_International_Syndicalist_Congress

[3]     Anspielung auf den griechischen Philosophen Diogenes von Sinope (ca. 413 – 323 v.u.Z.), der einmal am hellen Tag auf dem Marktplatz von Athen mit einer Laterne herumlief und auf die Frage, was das solle, antwortete: »Ich suche einen Menschen.«

[4]     Léon Jouhaux (1879 – 1954) https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9on_Jouhaux

[5]     Tom Mann (1856 – 1941) https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Mann

Read Full Post »

Wer war Karl Roche?
Eine politisch-biographische Skizze zu seinem 150. Geburtstag
31. Oktober 1862 – 1. Januar 1931

Vorbemerkung
Wir legen mit diesem Text eine erweiterte und überarbeitete Fassung unserer bisherigen Forschungen zur Biographie Karl Roches vor. Er hat immer noch den Charakter einer vorläufigen Skizze. Obwohl bei weitem nicht vollständig, konnten wir doch wieder Lücken schließen und wohl jetzt definitiv Fehlinformationen korrigieren, die sich vor allem in der älteren Literatur finden und meist die Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 betreffen. [1]
Als ‚Barfuß-Historiker‘, ohne akademische Institutionen (und deren finanzielle Mittel) in der Hinterhand, sind wir selbstverständlich immer etwas eingeschränkt in unseren Forschungen, da wir beispielsweise alle Recherchen aus der eigenen Tasche finanzieren müssen (von dem Zeitaufwand ganz zu schweigen). Deshalb sind wir den uns nahestehenden Personen und Einrichtungen, die in der Regel wie wir ihre Forschungen für ‚Gottes Lohn‘ betreiben, für ihre Unterstützung, ihr großzügig geteiltes Wissen – und ihren nicht minder großzügig geteilten Materialfundus – besonders verbunden. Nennen möchten wir vor allem Frank Potts (Berlin und Amsterdam), der mit seinen Archivrecherchen manches Loch zu schließen half; weiter das Institut für Syndikalismus-Forschung, und dort besonders Helge Döhring, der mit Material, Rat und Tat und konstruktiver Kritik nicht geizte. Schließlich geht unser Dank an die Kolleginnen und Kollegen in den Stadt- und Staatsarchiven und Universitäts-Bibliotheken in Bochum, Hamburg, Bremen, der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Hamburg, der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg und, last but not least, dem Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis (IISG) in Amsterdam.

Folkert Mohrhof – Jonnie Schlichting
Archiv Karl Roche – Regionales Archiv zur Dokumentation des antiautoritären Sozialismus (RADAS) – Hamburg
im Oktober 2012

Wer war Karl Roche?

Johann Friedrich Carl [2] Roche: Geboren am 31. 10. 1862 in Königsberg/Ostpreußen – gestorben am 1. 1. 1931 in Hamburg. Er war verheiratet mit Emma Auguste, geb. Lange, geboren am 22. 8. 1864 in Thorn/Ostpreußen. Sie hatten miteinander wenigstens 2 Kinder [3].
Seine Eltern sind Christian Roche und Dorotea, geb. Böhm [4].

Nach Absolvierung der Volksschule [5] schlägt sich Roche mehrere Jahre als Wanderarbeiter (wohl hauptsächlich in der Landwirtschaft [6] durch. In diesem Zusammenhang wird er mehrfach »wegen Landstreichens und Bettelns« zu Gefängnis und Zwangsarbeit in kommunalen Arbeitshäusern (»Überweisung«) verurteilt.[7]

Im Jahre 1887 oder 1888 – noch während des »Sozialisten-Gesetzes« – tritt Roche der illegalen sozialdemokratischen Partei bei [8]. Roche muß keinen Militärdienst leisten, da er sein linkes Auge verloren hat [9]. 1891 wird er in der von der »Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands« geführten Gewerkschaftsbewegung aktiv [10], zuerst im »Verband der Fabrik-, Land- und gewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands« [11], für den er als Agitator hauptsächlich im Hamburger Umland tätig ist. In dieser Zeit wird Roche zweimal zu mehrmonatigen Haftstrafen wegen »Beleidigung« bzw. »Majestätsbeleidigung« verurteilt [12]. Im Jahre 1897 erfolgt der Übertritt zum »Verband der Bau-, Erd- und gewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands« [13], auch hier ist er bis Anfang 1902 vor allem im Bereich Groß-Hamburg und in Schleswig-Holstein als Agitator sowie literarisch (Artikel im Verbandsorgan Der Arbeiter) aktiv [14] – was ihm wegen »öffentlicher Beleidigung« eine vierzehntägige Haftstrafe einbringt [15].

Im April 1902 geht Roche nach Elberfeld-Barmen (Wuppertal)[16], wo er 1905 vom »Verband« als Gauleiter für Rheinland-Westfalen angestellt wird [17]. Anfang 1906 übersiedelt er nach Bochum/Westfalen, wo er als »Lokalangestellter« (Zweigstellenleiter) tätig ist [18], bis er ab dem 2. Mai 1907 wieder nach Hamburg kommt, um als »Bürohilfsarbeiter« beim Hauptvorstand des »Verbandes« zu arbeiten.[19] Anläßlich seines Umzugs nach Hamburg 1907 stellt die Polizeiverwaltung der Stadt Bochum Roche das Qualitätszeugnis aus, er sei »in der sozialdemokratischen Partei wie in der freigewerkschaftlichen Arbeiter-Bewegung in schärfster und gehässigster Weise tätig« gewesen [20], was sich u. a. in zwei Geldstrafen »wegen öffentlicher Beleidigung eines Polizeibeamten« niederschlug.

Für den Hauptvorstand verfaßt Roche drei größere Untersuchungen, ohne daß seine Autorenschaft gewürdigt, geschweige denn genannt wird [21]. Die ausgesprochen schlechte Behandlung der angestellten ’niederen Chargen‘ durch die Vorstandsmitglieder und der ungehobelte Umgangston mit ihnen erinnert an ostpreußische Gutsbesitzer, nicht an Kollegen und Genossen, die die Befreiung der arbeitenden Klassen auf ihre Fahnen geschrieben haben. Roche kommen erste Zweifel: »Als ich drei Monate im Büro war, wusste ich, diese Menschen predigten öffentlich das lautere Wasser der Nächstenliebe, Selbstlosigkeit und Solidarität und berauschten sich heimlich am toll machenden Wein niedrigster Herrschsucht.« [22] Eine weitere Merkwürdigkeit sind die Geschäfte des Genossen Albert Töpfer [23], der als stellvertretender Verbands-Vorsitzender und Redakteur des Bauhilfsarbeiters ein Jahresgehalt von 2.600 Mark erhält (und insgesamt ein Jahreseinkommen von 5.000 Mark versteuert), Besitzer von mehreren Mietshäusern mit insgesamt 60 Wohnungen ist, die mit 270.000 Mark Hypotheken belastet sind [24]. (Einer von Töpfers Mietern ist übrigens Karl Roche samt Familie.)

Am 19. 4. 1909 wird Roche wegen seiner verbandsöffentlich geäußerten Kritik am Hauptvorstand (darunter Unterschlagungen von Mitgliedsbeiträgen durch den Hauptkassierer) schließlich fristlos gefeuert [25]; der Hauptvorstandskollege und Redakteur des Verbandsorgans Albert Töpfer kündigt ihm zum 1. Mai 1909 die Wohnung26. Roche zieht mit seiner Familie in das Hamburger Umland, ins ländliche Osdorf27 im Kreis Pinneberg in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.

Da die Hamburger SPD Roche die Gelegenheit verweigert, im Parteiorgan Hamburger Echo zum Rausschmiß Stellung nehmen zu können, verläßt er nach 22 Jahren die Partei [28] und tritt zur lokalistischen »Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften« [29] über. Im Verlag der FVdG erscheint noch im selben Jahr der Bericht über seine ‚Abenteuer‘ beim Hauptvorstand des »Zentralverband der Bauhülfsarbeiter Deutschlands« unter dem Titel »Aus dem roten Sumpf«. [30]

Diese Veröffentlichung schlägt in die heile Welt der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung wie eine Bombe ein – und entfesselt entsprechende Reaktionen. Töpfer bezeichnet Roche im Bau-Hilfsarbeiter als jemanden, der »krankhafter Natur« und ein »Demagoge im schlimmsten Sinne des Wortes« sei [31]. Das Hamburger Echo wirft Roche am 15.8.1909 vor, der »kapitalistischen Presse« ein gefundenes Fressen vorgesetzt zu haben, weil er dem Rat, seine Vorwürfe auf den Instanzenweg der Arbeiterbewegung zu geben, nicht folgte, um seinem »gepreßtem Herzen« Luft zu machen: »Daß Roche diesem Rat nicht folgte, sondern sich als Richter in seiner eigenen Angelegenheit aufspielt und obendrein die schlimmsten Gegner der Arbeiterbewegung als Publikum herbeirief, beweist am besten, daß es ihm nicht auf Beseitigung wirklicher oder vermeintlicher Uebelstände, sondern eben nur auf Befriedigung seines persönlichen Rachedurstes ankam.« [32]

Ende August 1909 veröffentlicht schließlich der Vorstand des Bauhilfsarbeiter-Verbandes eine Erklärung, daß »sich R. als individueller Anarchist entpuppt« habe und seine Maßregelung von der Mehrzahl der Mitglieder gebilligt werde, weil er »wenig vorteilhafte Seiten« habe und »wiederholt bewiesen [hat], daß er völlig unwürdig war, eine Stelle zu bekleiden, nach der er sich jahrelang gedrängt hat«. Das zeige sich auch daran, wie »skrupellos R. bei dem Zusammenschmieren seiner Schmähschrift zu Werke gegangen ist.« [33]

Roche erwidert in der Einigkeit (die sozialdemokratische und Gewerkschafts-Presse ist ihm verschlossenen): »Jetzt habe ich Euch in die weite Arena der Öffentlichkeit gezerrt und jetzt müßt Ihr tanzen. Also noch einmal: Heraus mit dem Flederwisch! Euch bleibt nur zweierlei übrig: Entweder Ihr bringt mich vor den Strafrichter wegen Beleidigung usw. oder Ihr stellt den Mitgliedern Eure Mandate zur Verfügung. Ein Drum und Rum gibt es nun nicht mehr. Und darum noch einmal: Heraus mit Eurem Flederwisch! Meine Patronen sind noch nicht alle!« [34]

Nun – es gibt keine Rücktritte, sondern einen Prozeß. Die Verbandsvorständler Gustav Behrendt, Sjurt Wrede und Albert Töpfer verklagen Roche als Verfasser des »Sumpf« und seinen Verleger Fritz Kater. Da einige Zeugen Roches abgesprungen sind, werden am 7. Mai 1910 Roche zu 200 Mark oder 20 Tagen Gefängnis und Kater zu 50 Mark oder 5 Tagen Gefängnis vom Hamburger Schöffengericht verurteilt; die Berufungsverhandlung vom 10. September 1910 bestätigt das Urteil [35]. Allerdings muß sich der Arbeiterführer und »Hausagrarier« Albert Töpfer von dem Gericht ins Stammbuch schreiben lassen: »Wohl ist aber dem Angeklagten [Karl Roche] darin zu folgen, daß ein solches ohne Mittel erworbenes Hausbesitzertum sich mit den Grundsätzen der Sozialdemokratie nicht verträgt. Es ist ein Mangel an Überzeugungstreue, wenn ein Mann, der sich zur Bekämpfung des Kapitalismus anstellen und bezahlen läßt und dabei selbst sich durch die Inanspruchnahme dieses Kapitalismus zu bereichern sucht.« [36]

Ein Kuriosum noch am Rande: Die sozialdemokratische Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung behauptete, daß Roche vom »Reichsverband gegen die Sozialdemokratie« [37] für den »Sumpf« bezahlt worden wäre – was der Zeitung eine erfolgreiche Klage des »Reichsverbandes« wegen Beleidigung einbrachte. Der sozialdemokratische Lübecker Volksbote brachte es fertig, daraus zu machen: »Sogar der Reichsverband schüttelt ihn ab, nämlich den ehemaligen Hilfsarbeiter im Zentralverband der Bauarbeiter, Karl Roche.« [38]

Roche, der sich als Hausierer [39] und Fischhändler [40] durchschlagen muß, wird neben Paul Schreyer und Ernst Schneider zu einem der wichtigsten Protagonisten des Syndikalismus in Hamburg. Außerdem ist er im Verein föderierter Anarchisten Hamburg, die zur Anarchistischen Föderation für Hamburg und Umgebung gehört, tätig. Seit 1912 arbeitet er an der von der Anarchistischen Föderation Hamburg-Altona herausgegebenen Monatszeitung Kampf [41].

Norddeutsches Zentrum der Lokalisten war vor 1914 Hamburg. Ihre Basis war vor allem im Bereich der Transport-, Hafen und Werftarbeiter, außerdem die Berufe des Bauhandwerks und Dienstleistungssektors, die sich zur »Freien Vereinigung aller Berufe« (seit 1913 »Syndikalistische Vereinigung aller Berufe«) zusammengeschlossen hatten. Sie bildeten mit einigen Fachverbänden und der »Föderation der Metallarbeiter« ein Gewerkschaftskartell. Dem Kartell, das eine Vorläuferorganisation der »Arbeiterbörsen« der FAUD war [42], schloß sich der 1913 entstandene »Syndikalistische Industrie-Verband« an, der von Hafenarbeitern und Seeleuten gegründet worden war. [43] Hier wurde erstmals das Konzept der »Einheitsorganisation« zur Diskussion gestellt [44], (das dann in größerem Maßstab ab 1919 die Arbeiter-Unionen umsetzten) und in Hamburg durch die von Karl Roche geleitete Syndikalistische Vereinigung aller Berufe schon entgegen den Statuten der FVdG praktiziert wurde [45]. »Die im Vergleich zur gebräuchlichen Praxis der FVdG in Bremen und Hamburg betriebene Aufgabe des Berufsverbandsprinzips zugunsten eines vereinheitlichten Aufbauschemas diktierte dabei mindestens ebenso der Zwang zu Konzentration wie der Wille zur Beseitigung einer verankerten Berufsideologie.« [46]. Das waren also ganz pragmatische Gründe – nämlich die Wahrung der Handlungsfähigkeit als minoritäre Gewerkschaft, die es sich nicht leisten konnte, berufsständische Ressentiments über die Gebühr zu berücksichtigen. Der 1. Weltkrieg unterbrach diese Diskussion, wie so manches andere.

Er wird Vorsitzender der »Syndikalistischen Vereinigung aller Berufe« und Kartelldelegierter und Schriftführer des im Juni 1913 gegründeten »Syndikalistischen Industrieverbandes«. Neben einer umfangreichen Tätigkeit als Referent veröffentlicht Roche in den beiden Organen der Lokalisten, Die Einigkeit und Der Pionier. Außerdem ist er Verfasser der unter dem Pseudonym Diogenes erschienenen Schrift »Die Ohnmacht der Sozialdemokratie im Deutschen Reichstag« [47].

Zusammen mit Fritz Kater und Karl Windhoff wählt die FVdG Roche zum Delegierten für den ersten internationalen Syndikalistenkongreß, der vom 27. September bis zum 2. Oktober 1913 in London tagt [48]. Die Reise der drei Delegierten wird von der preußischen Polizei fürsorglich observiert [49]. Auf dem 11. Kongreß der FVdG im Mai 1914 ist Roche einer der Delegierten für Hamburg und Referent zum Thema »Genossenschaften und Syndikalismus« [50].

Zu Beginn des 1. Weltkrieges 1914 werden die Zeitungen der FVdG, der Pionier und die Einigkeit, wegen ihrer konsequenten antimilitaristischen und den Krieg ablehnenden Haltung verboten [51], und die Arbeit der FVdG muß sich auf ein Minimum beschränken. Als Ersatz gibt die Geschäftskommission ab dem 15. August 1914 ein wöchentlich erscheinendes organisationsinternes Mitteilungsblatt heraus. Nach dessen Verbot am 5. Juni 1915 [52] erscheint ein Rundschreiben, das schließlich am 28. 4. 1917 verboten wird [53].

Laut den Überwachungsakten der Preußischen Polizei hat sich Roche nach Ausbruch des Krieges nicht mehr politisch betätigt. Der Königliche Landrat des Kreises Pinneberg meldet am 19. 4. 1915 nach Berlin, »daß die fortgesetzten Beobachtungen des Roche nichts belastendes ergeben haben. Roche verhält sich ruhig, ist nicht auf Reisen gewesen und scheint seine schriftstellerische Tätigkeit für die anarchistische Partei eingestellt zu haben.« Und im Bericht vom 6. 11. 1915 heißt es, »dass nach den bisherigen Beobachtungen Roche kein ernsthafter Anhänger des Anarchismus zu sein scheint. Der Gemeindevorsteher [von Osdorf] hegt zwar die Vermutung, dass Roche nach Beendigung des Krieges seine schriftliche Tätigkeit für anarchistische Blätter, wie er sie vor dem Kriege ausgeübt hat, wieder aufnehmen wird.

Im übrigen lebt Roche ruhig, nüchtern und zurückgezogen; er betrieb früher einen Hausiererhandel, hat diesen aber seit einigen Jahren eingestellt, und arbeitet, angeblich krankheitshalber, nur sehr selten. Seine Ehefrau geht auf Arbeit; von ihrem Arbeitsverdienste sowie von Unterstützungen der Kinder und seitens der Gemeinde lebt er. Er ist faul und will nicht arbeiten, und auch unzuverlässig.« [54]

Am 21. 9. 1916 meldet die Hamburger Polizei ihren Preußischen Kollegen, daß Roche am 11. 9. 1916 nach Hamburg, Lindenallee 25. IV, gezogen ist. »Roche ist wieder unter Beobachtung gestellt worden.« [55] Die Pinneberger Überwacher wissen da allerdings noch nicht, daß Roche umgezogen ist: in ihrem Bericht vom 28. 9. 1916 heißt es, daß Roche »sich durchaus ruhig und unauffällig verhält, er unterhält überhaupt keinen Verkehr und lebt vollständig zurückgezogen.« [56] Kein Wunder, wenn der Überwachte 17 Tage zuvor ausgezogen ist.

Die insgesamt besser informierte Politische Polizei in Hamburg berichtet am 20. 7. 1917 nach Berlin, Roche (er wohnt mittlerweile Amandastr. 61, Haus 2) »ist seit Ende v.J. im hiesigen Friedhofsbureau als Hilfsschreiber beschäftigt. Roche ist öffentlich nicht hervorgetreten; er hat jedoch in den ersten Monaten nach seinem Zuzuge mit mehreren hiesigen Anarchisten verkehrt, insbesondere war er eng befreundet mit dem Tischler Albert Fricke [57]. Auch hat Roche wiederholt gesprächsweise in Kreisen seiner Bekannten zu erkennen gegeben, daß er noch anarchistische Gesinnungen hegt. Er ist nach wie vor ein Anhänger der anarchistischen Bewegung, hält sich aber seit einigen Monaten – anscheinend infolge seiner jetzigen Stellung – von den übrigen Anarchisten fern. Roche wird weiter beobachtet.« [58]

Im letzten Kriegsjahr, seit dem 20. Juni 1918, wird Roche, der aufgrund seines Alters (und seines fehlenden Auges) nicht zum Militär muß, auf der Vulcan-Werft als Nietenschreiber zwangsverpflichtet [59] – eine strategisch günstige Stelle in der Revolutionszeit 1918/19 …

Erstaunlicherweise berichtet die Hamburger Polizei noch am 19. Juni 1918 an das Königlich Preußische Polizei-Präsidium zu Berlin: »Der Händler Carl Roche ist seit langer Zeit krank und ohne Arbeit …« [60] – übrigens der letzte Eintrag in der Berliner Akte.

Mit dem Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreiches treten auch die Syndikalisten wieder an die Öffentlichkeit und erhalten einen unerwartet großen Zustrom an neuen Mitgliedern. Die Einigkeit wird in Der Syndikalist umbenannt [61]. Die erste Ausgabe erscheint am 18. Dezember 1918.

Roche ist einer der führenden Propagandisten der wiedererstandenen FVdG. Schon im Januar 1919 unternimmt er zusammen mit Fritz Kater eine erste Agitationsreise durch Norddeutschland [62]. Roche ist jetzt Geschäftsführer der »Syndikalistischen Föderation Hamburg« [63]. Neben einer umfangreichen Vortragstätigkeit vor allem im norddeutschen Raum [64] und Artikeln im Syndikalist veröffentlicht Roche vier der wichtigsten programmatischen Texte der FVdG im ersten Revolutionsjahr:
Was wollen die Syndikalisten? Programm, Ziel und Wege der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften, Berlin 1919 (Verlag »Der Syndikalist«)
Einheitslohn und Arbeitersolidarität [Vortrag, gehalten am 20. April 1919], Berlin 1919 (Verlag »Der Syndikalist«)
Zwei Sozialisierungsfragen. 1. Wer soll sozialisieren? [Vortrag, gehalten am 1. Mai 1919 in Hamburg] 2. Ist die zusammengebrochene Wirtschaft für die Sozialisierung reif? [Vortrag, gehalten im Mai 1919], Hamburg 1919 (Verlag der Syndikalistischen Föderation Hamburg)
Organisierte direkte Aktion, Berlin 1919 (Verlag »Der Syndikalist« Fritz Kater).[65]

Seit dem Sommer des Jahres publiziert er auch in der Tageszeitung der Hamburger KPD, der Kommunistischen Arbeiter-Zeitung, zu gewerkschaftlichen Themen.

Am 29. November 1919 wird Roche von der Hamburger »Vulcan-Werft AG« gefeuert. In dem Kündigungsschreiben werden ausdrücklich seine führende Rolle in der Syndikalistischen Föderation Hamburg und die Propagierung der »passiven Resistenz« als Kündigungsgrund genannt: »Seine Führung und Leistung haben uns voll befriedigt, bis R. nach der politischen Umwälzung nach und nach Führer einer Richtung wurde, die durch Wort und Schrift in Betriebsversammlungen der Werft zur passiven Resistenz aufforderte. Diese Einwirkung war derart, daß wir uns von R. trennen mußten.« [66] Ein Spitzelbericht der Politischen Polizei hatte schon im Oktober des Jahres notiert: »Der Haupthetzer auf der Vulcanwerft ist der Syndikalist Roche. Sein Einfluss auf die Arbeiterschaft ist ungeheuer und mit Recht wird behauptet, daß er die Seele des verderblichen Widerstandes gegen Vernunft und Ordnung eines großen Teils der Arbeiterschaft ist.« [67]

Im Dezember 1919, noch vor Gründung der »Freien Arbeiter-Union Deutschlands (Syndikalisten)«, verlassen Roche und Ernst Schneider die FVdG und wechseln zur »Arbeiter-Union« [68]; sie sind auch in der oppositionellen Hamburger KPD [69] aktiv. Mit ihnen geht offenbar die große Mehrheit der Syndikalisten Hamburgs. Anlaß für diesen Schritt mögen einerseits die von Rudolf Rocker in der »Prinzipienerklärung des Syndikalismus« begründete Ablehnung der Diktatur des Proletariats und des bewaffneten Aufstandes, andererseits die – in der FAUD nicht unumstrittene – Umstellung von den traditionellen Fachverbänden auf das Industrieverbandsprinzip sein, während Roche das Konzept der betrieblichen Einheitsorganisation (»Betriebsorgani­sation«) favorisiert.

Seit Anfang 1920 ist Roche einer der führenden Köpfe der unionistischen Bewegung in Hamburg, neben Fritz Wolffheim und Heinrich Laufenberg, die zu diesem Zeitpunkt die unbestrittenen Sprecher der gesamten linken Opposition in der KPD gegen die Berliner Zentrale um Paul Levi sind (bevor die beiden sich bis August 1920 mit ihrem sogenannten ‚Nationalbolschewismus‘ innerhalb der Linken mehr und mehr isolieren).

Roches erste größere Publikation für die AAU ist Anfang 1920 die Schrift Demokratie oder Proletarische Diktatur! Ein Weckruf der Allgemeinen Arbeiter-Union, Ortsgruppe Hamburg, [Hamburg] 1920. Er publiziert regelmäßig in der Tageszeitung der Hamburger KPD (seit April 1920 der KAPD), der Kommunistischen Arbeiter-Zeitung, und ist als Referent bei Veranstaltungen für Partei und Union vor allem im norddeutschen Raum aktiv. Seit März ist er Redakteur der KAZ-Rubrik »Arbeiter-Union«.

Roche tritt auf der 1. Reichskonferenz der AAU im Februar 1920 erfolgreich den Versuchen der Bremer KPD-Opposition (Karl Becker) entgegen, die Union zu einer wirtschaftlichen Hilfs­organisation der Partei zu machen [70]. Das erste, sehr föderalistische Programm der AAU, angenommen auf der 2. Reichskonferenz im Mai 1920, trägt wesentlich Roches Handschrift. Da die Bremer Opposition um Becker und Paul Frölich sich nicht an der Gründung der »Kommunistischen Arbeiter-Partei Deutschlands« beteiligt71 und zur KPD-Zentrale zurückkehrt, verlagert sich das Zentrum der Unionisten nach Hamburg [72].

Roches Kontakte zur FAUD scheinen trotzdem weiter bestanden zu haben, Er versucht in den nächsten Jahren mehrfach, wenn auch vergeblich, zumindest für Hamburg eine Kartellierung oder sogar organisatorische Vereinigung von Unionisten, Syndikalisten und Anarchisten herbeizuführen.

Als Vorsitzender der Pressekommission ist Roche Herausgeber der seit 1920 in Hamburg erscheinenden AAU-Zeitung des »Wirtschaftsbezirkes Wasserkante«, Der Unionist, und einer der Redakteure.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1920 nimmt in der AAU der Einfluß der KAPD zu. Die Richtung, die den Dualismus von Partei und Union zugunsten der Union überwinden will und die ökonomisch-politische Einheitsorganisation vertritt, gerät in die Defensive. Ihre Schwerpunkte liegen in Hamburg und Ostsachsen [73]. Auf der 3. Reichskonferenz der AAU im Dezember 1920 in Berlin (an der Roche teilnimmt) zeichnet sich ab, daß es keine Mehrheit für das Konzept der Einheitsorganisation gibt [74]. Noch im selben Monat schließen die ostsächsischen Unionisten die KAPD-Mitglieder aus, Hamburg folgt Ende Mai 1921 [75].

Roche faßt die Position der Opposition noch einmal in der Schrift Die Allgemeine Arbeiter-Union, (Hamburg [1921]; Herausgegeben von der Pressekommission der A.A.U. Groß-Hamburg) zusammen, die wahrscheinlich Anfang 1921 erscheint.

Nach dem Mitteldeutschen Aufstand im März 1921 (der sogenannten »Märzaktion«) [76] wird Roche als Vorsitzender der Pressekommission des Unionist im April 1921 zu einem Jahr Festungshaft verurteilt, der Drucker des Unionist zu 15 Monaten [77]. Roche kommt allerdings spätestens im November des Jahres wieder frei [78].

Aber kann er deshalb nicht an der 4. Reichskonferenz der AAU (wiederum in Berlin) teilnehmen, auf der das von der KAPD favorisierte dualistische Modell Union (als ‚Massenorganisation‘) und Partei (als theoretisch führender Kader) die Mehrheit gewinnt. Außerdem wird der föderalistische Aufbau der Union zugunsten eines zentralistischen Modells aufgegeben [79]. Die Opposition innerhalb der AAU gründet darauf im Oktober 1921 die »Allgemeine Arbeiter-Union Deutschlands (Einheitsorganisation)«. [80]

Das Jahr 1923 stürzt die Weimarer Republik in einen existenzielle Krise. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen und der von der Reichsregierung unter dem Kanzler Wilhelm Cuno propagierte passive Widerstand dagegen, der mittels der Notenpresse finanziert werden soll und aus der schon galoppierenden Inflation eine Hyperinflation macht, ruiniert die Reichsfinanzen endgültig. Nach dem Sturz Cunos im Sommer übernimmt ein Koalitionskabinett unter Gustav Stresemann (DVP), bestehend aus SPD, Zentrum, DDP und DVP, die Regierung.

Die Bildung von SPD-KPD-Koalitionsregierungen in Sachsen und Thüringen im Herbst geht parallel mit der Weigerung Bayerns, die antirepublikanischen Umtriebe von rechts zu unterbinden. Zwar hat die KPD unter dem Druck der KomIntern mit dem bewaffneten Aufstand geliebäugelt, aber keinen Rückhalt in den vielbeschworenen »Massen« gefunden. Die Reichsregierung (mit dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD) abgesprochen) löst das Problem wie üblich – sie verhängt die Reichsexekution über Sachsen und Thüringen, um die gegen rechts unzuverlässigen Reichswehrverbände nicht gegen Bayern schicken zu müssen.

Die KPD-Führung um Brandler und Thalheimer nimmt – in realistischer Einschätzung der Kräfteverhältnisse – relativ kampflos die Entmachtung der sächsischen und thüringischen Koalitionsregierungen durch die Reichsexekutive hin. Wahrscheinlich durch einen Kommunikationsfehler erreicht diese Entscheidung die KPD in Hamburg nicht [81]. Der gescheiterte Hamburger Aufstand der KPD vom 22. – 24. Oktober 1923 führt am 23. November zum reichsweiten Verbot nicht nur der KPD, sondern auch aller linksradikalen Organisationen einschließlich der FAUD, das bis zum 1. März 1924 andauert.[82]

In dieser Zeit gelingt es der Reichsregierung mit der Einführung der Rentenmark [83] (15. November), die bis in schwindelnde Höhen angestiegene Inflation in den Griff zu bekommen und der Weimarer Republik eine kurze ökonomische und politische Stabilitätsphase zu bescheren, die mit dem New Yorker Börsenkrach 1929 endet.

Die AAUE in Hamburg bricht während der Illegalität faktisch zusammen. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum Roche zur Föderation Kommunistischer Anarchisten Deutschlands wechselt, um spätestens im Juli 1924 (wieder) in der FAUD aktiv zu werden.[84] Im FAUD-Verlag erscheint im selben Jahr seine Broschüre Der Proletarische Ideenmensch.[85]

Roche gehört zu den Initiatoren vom Block antiautoritärer Revolutionäre in Norddeutschland, der seit 1924 versucht, die radikale nichtbolschewistische Linke in Norddeutschland zumindest zu einer Aktionseinheit zusammenzufassen. In diesem Sinne ist auch die Konferenz des Bezirkes Nord-West der FAUD(S) vom 27. – 28. Dezember 1924 in Bremen gestaltet. Roche ist Referent der FAUD zum zentralen Thema: »Die Aufgaben der anti-autoritären Organisationen im Bezirk Nord-West«. An dieser Konferenz nehmen auch Vertreter der SAJD, AAUE, der IWW und der Hamburger Anarchisten teil [86].

1925 erscheint von Roche die Broschüre Arbeiterjugend und natürliche Ordnung [87]. Er schreibt regelmäßig für das FAUD-Organ Der Syndikalist, außerdem für die seit 1927 erscheinende theoretische Zeitschrift Die Internationale und andere syndikalistische Publikationen.

In seiner letzten größeren Veröffentlichung, dem 1929 als Artikelserie in Der Syndikalist erschienenen »Handbuch des Syndikalismus« [88] faßt er nochmal sein politisches Credo zusammen.

Seine letzten Lebensjahre ist Roche ein schwer kranker Mann. Er stirbt am 1. Januar 1931, wenige Monate nach seinem 68. Geburtstag. »Sein letzter Gruß, den er uns unmittelbar vor seinem Tode schrieb, enthielt ein Versprechen weiterer schriftstellerischer Mitarbeit, der seine letzte Sorge galt.«, heißt es in dem Nachruf, der im Syndikalist [89] erscheint. Und in der von Erich Mühsam herausgegebenen Zeitschrift Fanal schreibt Rudolf Rocker: »Seine rastlose Arbeit hat ihm nie Reichtum eingebracht; er ist als bitterarmer Proletarier gestorben, wie er immer gelebt hat.« [90]

Anmerkungen

1) Dies betrifft vor allem die – immer mal wieder reproduzierten – biographischen Angaben bei Hans Manfred Bock, demzufolge Roche »um die Jahrhundertwende als junger Seemann zur ‚Freien Vereinigung‘ gekommen war« , und die auf einer Mitteilung von Augustin Souchys an Bock basieren (Bock 1969 und Bock 1993, S. 104; ebenso der Artikel Karl Roche auf der englischen Wikipedia). Souchy hat ganz offensichtlich Roche mit Ernst Schneider (‚Icarus‘) verwechselt; zu Ernst Schneider siehe Schneider [1943]; Schneider [2003]; Mohrhof 2008, S. 30.
2) Die Schreibweise – Carl oder Karl – variiert, vor allem in den Akten der diversen mit der Überwachung ’subversiver Elemente‘ betrauten Dienststellen. Roche selbst schreibt seit den 1890er Jahren in seinen Publikationen seinen Vornamen mit ‚K‘.
3) Roche 1909, S. 31; LaB, Apr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 31; genaueres zu den Kindern konnten wir bisher nicht ermitteln.
4) LaB A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 3
5) Roche 1909, S. 12 – er verließ die Schule wahrscheinlich mit 14 Jahren, möglicherweise als Waise oder Halbwaise; so läßt sich zumindest eine Bemerkung in Roche 1919c, S. 7, deuten: »Der junge Arbeiter, der mit 14 Jahren sich selbst überlassen und auf den Arbeitsmarkt geworfen wird … «
6) darauf weisen die Verurteilungen zwischen 1881 und 1886 sowie Bemerkungen in Roche 1919c, S. 7 und Roche 1919d, S. 6 hin (siehe auch Roche 2009, S. 46 und S. 55 f.).
7) StAH PP 331-3 S 7762; LaB A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 3
8) Roche 1909, S. 7
9) LaB A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 3 – ob der Verlust seines Auges krankheitsbedingt oder aufgrund einer Verletzung geschah, war bisher nicht zu ermitteln.
10) Roche 1909, S. 7
11) Gegründet 1890, seit 1894: »Verband der Fabrik-, Land-, Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands« – siehe hierzu Festschrift 1913 und Schuster 2000.
12) StAH PP 331-3 S 7762
13) Gegründet 1891 als »Verband der Bauhilfsarbeiter und verwandter Berufsgenossen« seit 1905: »Verband der baugewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands«; seit 1908: »Zentralverband der Bauhülfsarbeiter Deutschlands«; 1910 mit dem »Zentralverband der Maurer Deutschlands« zum »Deutschen Bauarbeiterverband« zusammengeschlossen – siehe Schuster 2000; s.a. Rütters – Zimmermann 2005, S. 44; 116 ff.
14) siehe z.B. die auf der Internet-Seite des Archiv Karl Roche aufgeführten Versammlungshinweise und Artikel aus dem Verbandsorgan Der Arbeiter.
15) StAH PP 331-3 S 7762
16) siehe StAH PP 331-3 S 7762: »Roche war bereits vom 1/10. 01 bis 1/2. 02 hier [Luruperweg 58] gemeldet und hat sich am 11/2. 02 auf Wanderschaft und am 4./4. 02 nach Barmen abgemeldet.«
17) Albert Töpfer, Mitglied des Hauptvorstandes und Redakteur des Arbeiter, schrieb Roche am 21. 3. 1905: »Auf dem Verbandstag (in Leipzig, K.R.) wird man um die Anstellung von zwei oder drei Gauleitern nicht umhin können. Ebenso bedarf es noch einer tüchtigen Kraft im Hauptvorstand und wenn man das Blatt achtseitig schafft, (wozu nicht geringe Luft vorhanden ist), auch einen tüchtigen Redakteur. Da tritt wieder die Frage auf: Wen? Ueberfluß an wirklich tüchtigen Leuten haben wir ganz gewiß nicht. Ich darf mir wohl die Frage erlauben, wie Du Dich zu irgend einem der angedeuteten Posten stellen würdest?« (mitgeteilt bei KR, Ich bin des trockenen Tons nun satt; in: Einigkeit, Nr. 36, 4. 9. 1909)
18) Roche wohnte zu dieser Zeit in der Wiemelhauserstr. 38a (heute: Universitätsstraße); im Vorderhaus (Wiemelhauserstr. 38) wohnte Paul Runge, Parteisekretär des Sozialdemokratischen Volksvereins für den Wahlkreis Bochum-Gelsenkirchen-Hattingen-Witten (Adreßbuch der Stadt Bochum 1907)
19) Roche 1909, S. 7; StAH PP 331-3 S 7762
20) StAH PP 331-3 S 7762 [Schreiben der Polizeiverwaltung des Oberbürgermeisters von Bochum an die Polizeibehörde Hamburg, 20. 5. 1907]
21) Lebenshaltung und Arbeitsverhältnisse der Deutschen Bauhülfsarbeiter. Herausgegeben vom Hauptvorstand des Zentralverbandes der baugewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands, Hamburg 1908 – 76 S. (Verlag: Verband der Baugewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands Gustav Behrendt);
Die Tarifverträge der baugewerblichen Hülfsarbeiter bis zum Jahre 1907. Verband der Baugewerblichen Hilfsarbeiter Deutschlands, Hamburg 1908. – 483 S. (Verlag: Verband der Baugewerblichen Hülfsarbeiter Deutschlands Gustav Behrendt);
Zur Entwicklungsgeschichte des Verbandes der baugewerblichen Hilfsarbeiter Deutschlands. Mit einem Anhang über die bis Ende 1907 vom Verband abgeschlossenen Tarifverträge. Herausgegeben vom Zentralvorstand, Hamburg, 1909. – 76 S.;
für die Autorenschaft und die Umstände der Entstehung siehe Roche 1909, S. 11 – 14
22) Roche 1909, S. 11
23) einige biographische Angaben bei Schmit 1932, S. 1695 – allerdings eine völlig unkritische Eloge des amtierenden Grundstein-Redakteurs auf Töpfer.
24) Roche 1909, S. 10; Urteil des Schöffengerichts Hamburg vom 7. Mai 1910 gegen Fritz Kater und Karl Roche, in Auszügen mitgeteilt bei Karl Roche, Eine Nachlese; in: Einigkeit, Nr. 42, 15. 10. 1910
25) Roche 1909, S. 14ff
26) Roche 1909, S. 29f.
27) Osdorf wurde 1927 nach Altona eingemeindet, das wiederum 1937 mit dem »Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen«, kurz »Groß-Hamburg-Gesetz«, zu Hamburg geschlagen wurde; siehe wikipedia Hamburg-Osdorf; wikipedia Groß-Hamburg-Gesetz.
28) Roche 1909, S. 3
29) Die FVdG ging aus der lokalistischen Opposition innerhalb der sozialdemokratischen Freien Gewerkschaften hervor. Ursprünglich aus revolutionären Sozialdemokraten bestehend, die den reformistischen Kurs der Zentralverbände der Generalkommission ablehnten, wurde den Lokalisten 1907 von der Partei das Ultimatum gestellt, innerhalb eines Jahres sich den Zentralverbänden anzuschließen oder aus der SPD rauszufliegen. Die eine Hälfte (etwa 8000 Mitglieder) unterwarf sich, während die andere Hälfte mit den Sozialdemokraten brach und sich rasch dem revolutionären Syndikalismus annäherte. Nach dem 1. Weltkrieg entstand aus ihr die »Freie Arbeiter-Union Deutschlands«. (siehe Aigte 1930/1931; Bock 1969 und Bock 1993; Fricke 1988, S. 1010 – 1021; SyFo [2007]; Kater 1912; Klan/Nelles 1990; Kulemann 1908; Rübner 1994; Vogel 1977; einen schnellen Überblick und reichen Materialfundus bietet zudem die Internet-Seite des Instituts für Syndikalismusforschung).
30) Roche 1909; die Broschüre wurde erstmals in der Einigkeit, Nr. 31, 31. 7. 1909, angekündigt, ist also spätestens Anfang August erschienen. – Im Revolutionsjahr 1919, nach zehn Jahren, bringt Roche den »Sumpf« noch einmal heraus, denn, wie er im Vorwort zur Neuausgabe schreibt: »Die Zentralverbandsführer in Hamburg wie auch die Rechtssozialisten verbreiten Gerüchte über mich, hinterhältig und verlogen. Der „Rote Sumpf“ dient ihrem verleumderischen Beginnen zur Grundlage. Daher habe ich mich entschlossen, diese Schrift neu herauszugeben. … Das Schriftchen hat außer seinem historischen Interesse auch für den Tageskampf der Gegenwart Wert.
Auch eine gewisse Genugtuung beschleicht mich: Was ich vor zehn Jahren über die Arbeiterbewegung und deren Führer auszusprechen wagte, wofür ich geächtet wurde — heute sagen dasselbe Millionen.« (Roche 1919a, S. 1 f)
31) Der Bau-Hilfsarbeiter, Nr. 32, 7. 8. 1909
32) Hamburger Echo, Nr. 189, 15. 8. 1909
33) Der Bau-Hilfsarbeiter, Nr. 35, 28. 8. 1909
34) Karl Roche, Heraus mit dem Flederwisch!; in: Einigkeit, Nr. 33, 14. 8. 1909
35) Karl Roche, Eine Nachlese; in: Einigkeit, Nr. 42, 15. 10. 1910; Hamburger Echo, Nr. 106, 8. 5. 1910; Hamburger Echo, Nr. 213, 11. 9. 1910
36) Urteil des Schöffengerichts Hamburg vom 7. Mai 1910 gegen Fritz Kater und Karl Roche, in Auszügen mitgeteilt bei Karl Roche, Eine Nachlese; in: Einigkeit, Nr. 42, 15. 10. 1910
37) zum »Reichsverband« siehe Fricke 1970
38) Lübecker Volksbote, Nr. 177, 1. 8. 1910
39) LaB, A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 31
40) Der Bau-Hilfsarbeiter, Nr. 2, 8. 1. 1910
41) Kampf. (Unabhängiges) Organ für Anarchismus und Syndikalismus; erschien von 1912 bis 1914 in Hamburg; mit Sicherheit stammt der mit »K. R.« gezeichnete Artikel »Evolution rückwärts« (Jg. 1, Nr. 2, August 1912, Beiblatt, [S. 7 – 8]) von Roche; der mit »R.« gezeichnete Artikel »Aus der journalistischen Düngergrube am Speersort« (ebd., [S. 8] ist nicht sicher Roche zuzuordnen, sein Sprachstil macht es aber wahrscheinlich). – Zum Kampf siehe KAMPF! – Vorwort zum Reprint 1986 (Hamburg); zum Anarchismus in Hamburg vor dem 1. Weltkrieg siehe Heinzerling 1988.
42) zum Konzept der Arbeiterbörsen siehe Barwich [1923]
43) Rübner 1996, S. 75; zu den Aktivitäten der syndikalistischen Seeleute kurz vor dem 1. Weltkrieg siehe Mohrhof 2008
44) offiziell vom Bremer Delegierten Franz Martin auf dem 11. Kongreß der FVdG im Mai 1914 vorgeschlagen; siehe Rübner 1996, S. 76, Anm. 35
45) Rübner 1996, S. 76, Anm. 35
46) Rübner 1996, S. 77
47) Roche 1912 – wir halten die von Angela Vogel vermutete Auflösung des Pseudonyms (siehe Vogel 1977, S. 252, Anm. 26) nach Durchsicht der unter dem Namen Diogenes publizierten Artikel in der Einigkeit und im Pionier für überzeugend. Roche benutzte dieses Pseudonym später auch noch im Syndikalist.
48) Thorpe 1978, S. 57; Thorpe 1989, S. 69 ff – Roche berichtete in der Einigkeit (Nr. 41 und 42, 11. und 18. Oktober 1913) und im Pionier (Nr. 42, 15 Oktober 1913) über den Kongreß. – Zusammenfassend zum Kongreß: Thorpe 1978, Thorpe 1989.
49) LaB, A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 19 & 20
50) siehe die Dokumentation Den Kapitalismus muß man nicht totglauben, den Kapitalismus muß man totkämpfen. Karl Roche und die Genossenschaftsfrage 1911 – 1914; in: barrikade, Nr. 7, April 2012, S. 26 – 29.
51) Bock 1969 und Bock 1993; Rübner 1994; Aigte 1930/1931
52) Das Weitererscheinen des »Mitteilungsblatt« verboten!; in: Rundschreiben, Nr. 1, 15. 6. 1915
53) Rundschreiben, Nr. 47, 15. Mai 1917 – zusammenfassend dazu Thorpe 2000.
54) LaB, A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 29; Bl. 31
55) LaB, A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 29; Bl. 32
56) LaB, A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 29; Bl. 33
57) Fricke war vor dem Krieg Verleger und verantwortlicher Redakteur des Kampf bis Nr. 10 (siehe KAMPF_Anhang).
58) Hat Roche, wie wir in der ersten Fassung dieser biographischen Skizze noch ziemlich überzeugt behauptet haben,(siehe AKR 2009, S. 5 f) zum Untergrundnetz der FVdG gehört, das den Zusammenhalt der Syndikalisten für die Zeit nach dem Kriege erfolgreich sicherte? Den oben zitierten Überwachungsakten zufolge hat er sich bis zu seinem Umzug nach Hamburg von der Bewegung ferngehalten. Das kann stimmen. Roche hatte sich während der Zeit beim Hauptvorstand des »Verbandes« Rheumatismus in den Beinen zugezogen und war demzufolge in seiner Mobilität eingeschränkt (siehe Roche 1909, S. 8f). Eine der wenigen Versammlungen der Hamburger FVdG während des Krieges fand am 8. Juli 1917 statt, an der 56 Personen, überwiegend Werftarbeiter, teilnahmen; Fritz Kater, der ursprünglich dort sprechen sollte, konnte nicht kommen; siehe Ullrich 1976 (Band 2), S. 153, Anm. 34.
Ob Roche Kontakt zur linken Opposition in der Hamburger SPD um Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim hatte, die später an der Gründung der KPD wie der KAPD führend beteiligt waren, konnten wir bisher nicht ermitteln.
59) Zeugnis der Vulcan Werke, vollständig zitiert in Isegrim (d. i. Karl Roche), An der Unterweser; in: Syndikalist, Jg. 6, Nr. 30, 26. Juli 1924, Beilage.
60) LaB, A Pr. Br. Rep. 030 Nr. 16490, Bl. 37
61) Die Umbenennung hatte der 11. Kongreß der FVdG im Mai 1914 beschlossen, seine Umsetzung wurde allerdings durch den Kriegsausbruch und das Verbot verhindert; siehe Rübner 1996, S. 82, Anm. 58
62) Syndikalist, 1. Jg. 1918/19, Nr. 7
63) Syndikalist, 1. Jg., 1918/19, Nr. 14
64) siehe etwa Kuckuk 1996, S. 22
65) alle vier Broschüren sind nachgedruckt in Roche 2009
66) vollständig zitiert in Isegrim (d. i. Karl Roche), An der Unterweser; in: Syndikalist, Jg. 6, Nr. 30, 26. Juli 1924, Beilage.
67) Politische Polizei Hamburg – Wochenbericht Nr. 9 vom 13. 10. 1919; zitiert auf der Webseite des AKR: https://archivkarlroche.wordpress.com/2009/05/03/der-hetzer-roche/
68) Die unionistische Bewegung entstand spontan in der ersten revolutionären Nachkriegsphase. Sie orientierte sich theoretisch mehrheitlich am revolutionären Marxismus, organisatorische Grundlage war die berufsübergreifende Betriebsorganisation (im Bergbau die Schachtorganisation); aufgebaut war sie in der Regel nach dem Räteprinzip. Ein kleinerer Teil der Unionisten schloß sich im Dezember 1919 mit der FVdG zur FAUD zusammen (Rocker 1919), die Mehrheit beteiligte sich am Gründungsprozeß der AAUD, während eine weitere Strömung (»Union der Hand- und Kopfarbeiter«) sich zeitweilig der KPD annäherte (die darüber nicht immer sehr glücklich war). Aus dieser Strömung entstanden nach 1925 die »Revolutionären Industrie-Verbände«. (Bock 1969 und Bock 1993; Bötcher 1922; Hermberg 1922; Langels 1989; siehe auch Bärhausen u.a. 1986, S. 8)
69) Die Hamburger KPD gehörte fast vollständig zur antiparlamentarisch-antigewerkschaftlichen Opposition gegen die Berliner Zentrale; siehe Protokoll KPD 3. Parteitag.
70) siehe Bock 1969 und Bock 1993, S. 188 ff; Böttcher, S. 75 ff.
71) Der Gründungsparteitag der KAPD fand am 4. und 5. April 1920 in Berlin statt; siehe Bock 1977.
72) siehe Bock 1969 und Bock 1993, S. 188ff; Siegfried 2004, S. 128f.
73) Bekannte Vertreter sind, neben Roche (Hamburg), der Herausgeber der Berliner Aktion, Franz Pfempfert, und Otto Rühle (Dresden).
74) siehe Die 3. Reichskonferenz der AAUD, 12. – 14. Juni 1920 in Leipzig. Eingeleitet und bearbeitet von Jonnie Schlichting; in: barrikade Nr. 7, April 2012, S. 34 – 39.
75) siehe Bock 1969 und Bock 1993, S. 214f; zu Hamburg siehe auch: Partei oder Gewerkschaft; in: Alarm, Jg. 3/1921, Nr. 19
76) Angress 1972, S. 139ff; Bock 1969 und Bock 1993, S. 295ff.
77) Zeitdokument; in: Alarm, Jg. 3/1921, Nr. 17
78) so spricht Roche am 27. 11. 1921 auf einer Veranstaltung der FAUD zur Ermordung des spanischen Ministerpräsidenten Dato durch zwei CNT-Genossen über die Leiden der Festungsgefangenen in Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel; siehe: ZP-Stelle Hamburg – Bericht # 105 – 29.11.1921 (Staatsarchiv Bremen 4,65).
79) siehe Siegfried 2004, S. 129
80) siehe Bock 1969 und Bock 1993, S. 214f
81) siehe Voß 1981; Wollenberg 1973
82) siehe Voß u.a. 1981
83) Eine Rentenmark = 1 Billion Papiermark; 1 US$ = 4,20 Rentenmark
84) Der erste von Roche signierte Artikel im Syndikalist erschien schon in der Ausgabe 43 – 44/ 4. November 1923 – gleich nach den KPD-Putsch vom 23. Oktober in Hamburg: »Die Opfer einer politischen Narrheit«.
85) Roche 1924
86) Die Konferenz des Bezirks Nordwest der FAUD und der Block antiautoritärer Revolutionäre.Bremen am 27. und 28. Dezember 1924 – Eine Dokumentation. Eingeleitet und bearbeitet von Jonnie Schlichting; in: barrikade Nr. 4, Dezember 2010, S. 15 – 22.
87) Roche 1925
88) Roche 1929
89) Karl Roche [Nachruf]; in: Syndikalist, Jg. 11, Nr. 2, 10. 1. 1931 [http://www.syndikalismusforschung.info/rochetod.htm]
90) R [Rudolf Rocker?], Karl Roche; in: Fanal, Jg. 5 (1930/1931), Nr. 5, Februar 1931, S. 119 [https://archivkarlroche.wordpress.com/archiv-karl-roche/nachruf-aus-fanal/]

Quellen

1. Archive
AKR: Archiv Karl Roche Hamburg
LaB: Landesarchiv Berlin
StAH: Staatsarchiv Hamburg
SyFo: Institut für Syndikalismusforschung Bremen

2. Periodika
AGWA: Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit (Germinal)
Alarm: Alarm. Organ für freien Sozialismus [Herausgegeben von Carl Langer], Hamburg
barrikade: barrikade Streitschrift für Anarchosyndikalismus, Unionismus und revolutionären Syndikalismus, Hamburg (AKR)
Einigkeit: Die Einigkeit. Organ der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften, Berlin
Internationale (FAUD): Die Internationale. Zeitschrift für revolutionäre Arbeiterbewegung, Gesellschaftskritik und sozialistischen Neuaufbau. Hrgg. von der Freien Arbeiter-Union Deutschlands (AS), Berlin
Kampf: Kampf. (Unabhängiges) Organ für Anarchismus und Syndikalismus, Hamburg
KAZ (Hamburg): Kommunistische Arbeiter-Zeitung, [Organ der KPD, Ortsgruppe Hamburg; seit 1920: Organ der Kommunistischen Arbeiterpartei und der Allgemeinen Arbeiterunion Deutschlands, hrgg. von der Ortsgruppe Hamburg], Hamburg
Mitteilungsblatt: Mitteilungsblatt der Geschäftskommission der Freien Vereinigung Deutscher Gewerkschaften, Berlin
Pionier: Der Pionier. Unabhängiges sozialrevolutionäres Organ, Berlin
Rundschreiben: Rundschreiben an die Vorstände und Mitglieder aller der Freien Vereinigung Deutscher Gewerkschaften angeschlossenen Vereine, Berlin
Syndikalist: Der Syndikalist. Organ der Sozialrevolutionären Gewerkschaften Deutschlands; seit 1920: Organ der Freien Arbeiter-Union Deutschlands, Berlin
Unionist: Der Unionist. Organ der Allgemeinen Arbeiter-Union, Wirtschaftsbezirk Wasserkante; seit 1921: Organ der Allgemeinen Arbeiter-Union (Einheits-Organisation), Wirtschaftsbezirk Wasserkante, Hamburg

3. Literatur
Aigte 1930: Gerhard Aigte, Über die Entwicklung der revolutionären syndikalistischen Arbeiterbewegung Frankreichs und Deutschlands in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Freie wissenschaftliche Arbeit; in: Internationale (FAUD), Jg. IV, Nr. 2 (Dezember 1930) bis Nr. 10 (August 1931) – teilweiser Neudruck unter dem Titel Gerhard Aigte, Die Entwicklung der revolutionären syndikalistischen Arbeiterbewegung Deutschlands in der Kriegs- und Nachkriegszeit (1918-1929), Bremen 2005 (FAU Bremen)
Angress 1973: Werner T. Angress, Stillborn Revolution. Die Kampfzeit der KPD 1921 – 1923 [1963], Wiener Neustadt (Räteverlag)
AKR 2009: Archiv Karl Roche, Wer war Karl Roche? Eine biographische Skizze; in: Roche 2009
Bärhausen u.a. 1986: Anne Bärhausen/ Ruth Meyer/ Rüdiger Zimmermann, Baugewerkschaften in der Bibliothek der Sozialen Demokratie/ Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung. 2. erg. Aufl., Bonn
Barwich [1923]: Studienkommission der Berliner Arbeiterbörsen/Franz Barwich (1923), »Das ist Syndikalismus«. Die Arbeiterbörsen des Syndikalismus. Mit Texten von Franz Gampe, Fritz Kater, Augustin Souchy u.a. Mit einer Einleitung von Helge Döhring, Frankfurt/M 2005 (Edition AV) – erweiterter und vermehrter Neudruck von: Franz Barwich, Die Arbeiterbörsen des Syndikalismus. Mit einem Vorwort von A. Souchy, Berlin [1923] (Der Syndikalist)
Barwich u.a. 1973: Franz Barwich/ Erich Gerlach/ Arthur Lehning/ Rudolf Rocker/ Helmut Rüdiger, Arbeiterselbstverwaltung, Räte, Syndikalismus, Berlin/W (Karin Kramer)
Bock 1969: Hans Manfred Bock, Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918 bis 1923. Zur Geschichte und Soziologie der Freien Arbeiter-Union (Syndikalisten), der Allgemeinen Arbeiter-Union Deutschlands und der Kommunistischen Arbeiter-Partei Deutschlands, Meisenheim am Glan (Anton Hain)
Bock 1977: Hans Manfred Bock (Hrg.), Bericht über den Gründungs-Parteitag der Kommunistischen Arbeiter-Partei Deutschlands am 4. und 5. April 1920 in Berlin; in: Arbeiterbewegung – Theorie und Geschichte. Jahrbuch, Band 5/1977: Kritik des Leninismus , Frankfurt/M (Fischer)
Bock 1993: Hans Manfred Bock, Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918 bis 1923. Ein Beitrag zur Sozial- und Ideengeschichte der frühen Weimarer Republik. Aktualisierte und mit einem Nachwort versehene Neuausgabe [von Bock 1969 – die Seitenzählung ist bei beiden Ausgaben identisch], Darmstadt (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft)
Bötcher 1922: Hans Bötcher, Zur revolutionären Gewerkschaftsbewegung in Amerika, Deutschland und England. Eine vergleichende Betrachtung, Jena (Gustav Fischer)
Festschrift 1913: Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Fabrikarbeiter-Verbandes Zahlstelle Frankfurt a. Main und Umgebung 1888 – 1913, Frankfurt/M (Fabrikarbeiter-Verband)
Fricke 1970: Dieter Fricke, Reichsverband gegen die Sozialdemokratie (RgS); in: Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Handbuch der Geschichte der bürgerlichen Parteien und anderer bürgerlicher Interessenorganisationen vom Vormärz bis zum Jahre 1945. Band II, Leipzig 1970 (BI)
Fricke 1987: Dieter Fricke, Handbuch zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 1869 bis 1917 (2. Aufl. in 2 Bänden), Berlin/DDR (Dietz)
Heinzerling 1988: Heidi Heinzerling, Anarchisten in Hamburg. Beiträge zu ihrer Geschichte 1890-1914; in: Hamburger Zustände. Jahrbuch zur Geschichte der Region Hamburg, Bd. 1/1988, Hamburg (Junius)
Hermberg 1922: Paul Hermberg, Nachwort [zu Bötcher 1922]
Kater 1912: Fritz Kater, Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften. Eine kurze Geschichte der deutschen sozial-revolutionären Gewerkschafts-Bewegung, Berlin (Fritz Kater)
Klan/ Nelles 1990: Ulrich Klan/ Dieter Nelles, »Es lebt noch eine Flamme«. Rheinische Anarchosyndikalisten/-innen in der Weimarer Republik und im Faschismus, 2. überarbeitete Auflage, Grafenau/Döffingen (Trotzdem) [1. Aufl. 1986]
Kuckuk 1996: Peter Kuckuk, Syndikalisten und Kommunistische Arbeiterpartei in Bremen in der Anfangsphase der Weimarer Republik; in: AGWA No 14/1996
Kulemann 1908: Wilhelm Kulemann, Die Berufsvereine; 1. Abt.: Geschichtliche Entwicklung der Berufsorganisationen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber aller Länder. [2. völlig neu bearb. Aufl. der „Gewerkschaftsbewegung“]. Zweiter Band: Deutschland II. Organisation der Arbeitnehmer II, Jena (G. Fischer)
Langels 1989: Otto Langels, Die Revolutionären Industrieverbände. Gewerkschaftspolitik in der Weimarer Republik zwischen Freien Gewerkschaften und KPD; in: AGWA No. 10/1989
Mohrhof 2008: Folkert Mohrhof, Der syndikalistische Streik auf dem Ozean-Dampfer ‘Vaterland’ 1914. (AKR – Schriftenreihe # 1), Hamburg 2008 (AKR)
Protokoll KPD 3. Parteitag: Bericht über den 3. Parteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands (Spartakusbund) am 25. und 26. Februar 1920, o.O. [Berlin] o. J. [1920] (KPD)
Rocker 1919: Rudolf Rocker, Prinzipienerklärung des Syndikalismus. Referat des Genossen Rudolf Rocker auf dem 12. Syndikalisten-Kongreß, abgehalten vom 27. bis 30. Dezember 1919 in dem »Luisenstädtischen Realgymnasium« zu Berlin, Dresdener Straße; in: Barwich u.a 1973
Roche 1909: Karl Roche, Aus dem roten Sumpf oder Wie es in einem nicht ganz kleinen Zentralverband hergeht, Berlin (Verlag Fritz Kater)
Roche 1912: Karl Roche (Diogenes), »Die Ohnmacht der Sozialdemokratie im Deutschen Reichstag, eine Wanderung durch die Berichte der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion«, Berlin (Fritz Kater)
Roche 1919a: Karl Roche, Aus dem roten Sumpf (Neuausgabe). Mit einem Vorworte: Nach zehn Jahren, Hamburg (Verlag der Syndikalistischen Föderation Hamburg)
Roche 1919b: Karl Roche, Was wollen die Syndikalisten? Programm, Ziel und Wege der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften, Berlin (Verlag »Der Syndikalist«)
Roche 1919c: Karl Roche, Einheitslohn und Arbeitersolidarität [Vortrag, gehalten am 20. April 1919], Berlin (Verlag »Der Syndikalist«)
Roche 1919d: Karl Roche, Zwei Sozialisierungsfragen. 1. Wer soll sozialisieren? [Vortrag, gehalten am 1. Mai 1919 in Hamburg] 2. Ist die zusammengebrochene Wirtschaft für die Sozialisierung reif? [Vortrag, gehalten im Mai 1919], Hamburg (Verlag der Syndikalistischen Föderation Hamburg)
Roche 1919e: Karl Roche, Organisierte direkte Aktion, Berlin (Verlag »Der Syndikalist« Fritz Kater).
Roche 1920: Karl Roche, Demokratie oder Proletarische Diktatur! Ein Weckruf der Allgemeinen Arbeiter-Union, Ortsgruppe Hamburg, Hamburg
Roche 1921: Karl Roche, Die Allgemeine Arbeiter-Union. Herausgegeben von der Pressekommission der A.A.U. Groß-Hamburg, Hamburg (AAU)
Roche 1924: Karl Roche, Der Proletarische Ideenmensch, Berlin (Der Syndikalist)
Roche 1925: Karl Roche, Arbeiterjugend und natürliche Ordnung, Berlin (Der Syndikalist)
Roche 1929: Karl Roche, Handbuch des Syndikalismus; in: Syndikalist, Nr. 15, 15. 4. 1929 ff
Roche 2009: Karl Roche, Sozialismus und Syndikalismus. Agitationsschriften aus dem Jahre 1919 (Archiv Karl Roche #2) Moers (Syndikat A)
Rübner 1994: Hartmut Rübner, Freiheit und Brot. Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands. Eine Studie zur Geschichte des Anarchosyndikalismus (Archiv für Sozial- und Kulturgeschichte Band 5), Berlin – Köln (Libertad)
Rübner 1996: Hartmut Rübner, Linksradikale Gewerkschaftsalternativen. Anarchosyndikalismus in Norddeutschland von den Anfängen bis zur Illegalisierung nach 1933; in: AGWA No. 14/1996 (Germinal)
Rütters/ Zimmermann 2005: Peter Rütters/ Rüdiger Zimmermann, Bauarbeitergewerkschaften in Deutschland und Internationale Vereinigungen von Bauarbeiterverbänden (1869 – 2004). Protokolle – Berichte – Zeitungen. Ein Bestandsverzeichnis der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung (Veröffentlichungen der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Bd. 16), Bonn
Schmit 1932: Arthur Schmit, Töpfer, Albert; in: Internationales Handbuch des Gewerkschaftswesens, hrsgg. von Ludwig Heyde; (Band 2); Bd. 1: Berlin 1931; Bd. 2: Berlin 1932 (Werk und Wirtschaft)
Schneider [1943]: Ernst Schneider (Ikarus), The Wilhelmshaven Revolt. A Chapter of the Revolutionary Movement in the German Navy, 1918-1919 [1. Auflage 1943]. (reprint with an Introduction by Joe Thomas), Nr. Huddersfield 1975
Schneider [2003]: Ernst Schneider (Ikarus), Die Wilhelmshavener Revolte. Ein Kapitel aus der revolutionären Bewegung in der deutschen Marine 1918/19; in: AGWA No. 17/2003
Schuster 2000: Dieter Schuster, Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918. Mit einem Vorwort von Rüdiger Zimmermann sowie Registern von Hubert Woltering. (Electronic ed. – FES Library), Bonn
Siegfried 2004: Detlef Siegfried, Das radikale Milieu. Kieler Novemberrevolution, Sozialwissenschaft und Linksradikalismus 1917 – 1922, Wiesbaden (DUV)
SyFo [2007]: SyFo, Geschichte der syndikalistischen Arbeiterbewegung in Deutschland – Ein virtuelles Museum
Thorpe 1978: Wayne Thorpe, Towards a Syndicalist International: The 1913 London Congress; in: International Review of Social History, Vol. XXIII/1978
Thorpe 1989: Wayne Thorpe, »The Workers Themselves«. Revolutionary Syndicalism and International Labour 1913 – 1923, Dodrecht – Boston – London (Kluver)
Thorpe 2000: Wayne Thorpe, Keeping the Faith: The German Syndicalists in the First World War; in: Central European History, Vol. 33/2000, No. 2
Ullrich 1976: Volker Ullrich, Die Hamburger Arbeiterbewegung vom Vorabend des Ersten Weltkrieges bis zur Revolution 1918/19 (2 Bände), Hamburg (Hartmut Lüdke)
Vogel 1977: Angela Vogel, Der deutsche Anarchosyndikalismus. Genese und Theorie einer vergessenen Bewegung, Berlin/W (Karin Kramer)
Voß 1981: Angelika Voß, Der »Hamburger Aufstand« im Oktober 1923; in: Voß u.a. 1981
Voß u.a. 1981: Angelika Voß/ Ursula Büttner/ Hermann Weber, Vom Hamburger Aufstand zur politischen Isolierung. Kommunistische Politik 1923 – 1933 in Hamburg und im Deutschen Reich, Hamburg (Landeszentrale für politische Bildung)
Wollenberg 1973: Erich Wollenberg, Der Hamburger Aufstand und und die Thälmann-Legende, in: Schwarze Protokolle. Zur Theorie der linken Bewegung, Nr. 6/Oktober 1973, Berlin/W

Read Full Post »


Wir stellen die ersten drei Ausgaben der BARRiKADE hiermit ins Netz als pdf-Dateien.
Es sind kleine Dateien – wer mehr möchte, muß sich die Ausgaben weiterhin kaufen.

barrikade-1

barrikade-2

barrikade-3

Die ISBF – die syndikalistische Bauarbeiter-Föderation der IAA
und Der Streik der Düsseldorfer Bauarbeiter der FAUD 1932

Außerdem findet ihr hier unsere Zusammenstellung zum Schwerpunkt-Thema BAUARBEITER der Ausgaben 4 und 5 – insgesamt 120 Seiten stark. Wir haben alle uns verfügbaren Materialien in eine pdf-Datei gepackt. Sie enthält auch drei schwedisch-sprachige Protokolle des ISBF-Kongresse von Lyon (17. November 1926) und Lüttich (1928).
Viel Spaß beim Stöbern und Erkenntnisgewinn!

ISBF – Bauarbeiter 1924-1932 klein

U-Bahn-Bau in Hamburg 1913


Wer die Datei in größerer Auflösung haben möchte, möge sich bei uns melden.

Read Full Post »

Wem gehört Rudolf Rocker?

Erklärung

Wem gehört RUDOLF ROCKER?

Es geistert ja schon seit längerem das Gerücht umher, daß die Rechte an den Texten RUDOLF ROCKERs bei dem einigermaßen bekannten Heiner Becker liegen sollen, weshalb viele Genoss~innen während des letzten Jahrzehnts Abstand davon genommen haben, die Texte eines der wichtigsten Theoretikers des Anarchosyndikalismus neu zu veröffentlichen.
Anfang März teilte Herr Heiner Becker aus Nordwalde meiner Anwältin folgendes mit: »Ich, Heiner Michael Becker, bin Eigner und Inhaber der exklusiven Nutzungsrechte an allen Werken von Rudolf Rocker und Milly Witkop-Rocker«. (1) Damit waren alle Unklarheiten beseitigt.
Das hilft, vor allem international – was auch immer die entsprechenden Urheber-Ländergesetze besagen. Der Rechte-Inhaber-Anarchist Becker hat „alle Rechte“ an RUDOLF ROCKER.

Ob er sich jemals juristisch gegen das Yiddisch Book Center (New York) von STEVEN SPIELBERG wendet, das in der Digital Yiddish Library ’seine‘ – ROCKERS – jiddischen Texte frei zum download publiziert? (2) Oder klagt er gegen die Veröffentlichung von Anarcosindicalismo auf Portugiesisch durch brasilianische Genoss~innen? Oder etwa gegen die spanische CNT-Stiftung Fundación Anselmo Lorenzo (FAL) in Madrid oder die spanische CGT oder die schwedische SAC?

Dafür setzte er mit einer Strafanzeige im September 2010 eine kriminalpolizeiliche Ermittlung gegen die Webseite Syndikalismus.tk in Gang, die bis heute nicht beendet ist. Gegen mehrere Genossen ermittelt also die Staatsanwaltschaft Münster (in Hamburg z.B. die Abteilung für Cyberkriminalität des LKA gegen mich), ob der Urheberschaft von S.tk – und der Publizierung von Anarcho-Syndikalismus dortselbst im Januar 2010 als pdf-download. Zur Last legt mir Herr Becker und dem „Umfeld der FAU“ auch die Publizierung von Nationalismus und Kultur im Internet gegen Ende 2009. Angeblich haben mich Genoss~innen aus eben diesem „Umfeld“ „als einen der Verantwortlichen“ genannt … (3) Es gab keinerlei Beweise für meine ‚Täterschaft‘ – ebensowenig wie eine Rücknahme der falschen Anschuldigung und Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft.

Die privatrechtliche Aneignung aller Rechte an RUDOLF ROCKER ist schon abenteuerlich genug. So wird der bekannteste deutschsprachige Theoretiker des internationalen Anarchosyndikalismus für privatkapitalistische Bestrebungen herabgewürdigt – unter dem Deckmantel der ‚Bewahrung des Erbes‘ des Genossen Rudolf und seiner Genossin Milly. Als Argument für die Übertragung der Nutzungsrechte führt Herr Becker an, daß RUDOLF ROCKER sich zeitlebens »darüber aufgeregt habe, daß von [ihm] verfaßte Arbeiten ungefragt und unautorisiert reproduziert und häufig auch verändert wurden«. Aus diesem Grunde übertrug dessen Sohn Fermin – durch einen Schenkungsvertrag vom 3. Juli 1996 – sämtliche Rechte an allen Werken ROCKERs und seiner Frau an Herrn Becker, zur Wahrung »aller Rechte am literarischen Werk seiner Eltern«.

Es mag nun dahingestellt sein, was ein ‚literarisches Werk’ und was ein agitatorischer Beitrag eines anarchosyndikalistischen Gewerkschafters im Funktionärsstatus der FAUD/AS und/oder der syndikalistischen INTERNATIONALEN ARBEITER-ASSOZIATION (IAA) gewesen ist: etwa Artikel in der anarchosyndikalistischen Presse, seine – in der Regel programmatischen – Referate auf FAUD- oder IAA-Kongressen, oder die von ihm verfaßten Prinzipienerklärungen für die FAUD, die IAA, oder auch der FÖDERATION KOMMUNISTISCHER ANARCHISTEN DEUTSCHLANDS (FKAD). Urheberrechtlich gibt es keinen Unterschied. Niemand darf diese abdrucken – genauso wie ins deutsche (rück)übersetzte Texte aus anderen Sprachen! – es sei denn, er hat die Genehmigung von Herrn Becker.

Seit der durch ein damaliges Mitglied der FAU Hamburg initiierten Wiederveröffentlichung von ROCKERs philosophisch-historischem Hauptwerk Nationalismus und Kultur im Jahre 1999 hat Beckers Verlag, die Bibliothek Thélème Verlagsgesellschaft mbH, weder eine zweite Auflage dieses Buches noch andere ROCKER-Texte herausgegeben. Käuflich erwerben kann man sie auch kaum noch, nicht mal antiquarisch (4). Die groß angekündigte Herausgabe der mehrbändigen Geschichte der Anarchie von MAX NETTLAU (deren Nutzungsrechteinhaber wohl auch Herr Becker ist) erfolgte ebenfalls bis heute nicht. Da allerdings die Nutzungsrechte 70 Jahre nach dem Tode des Verfassers erlöschen, hat Herr Becker in diesem Falle nur noch bis 2014 den alleinigen Zugriff.

Herr Becker sitzt nun noch bis zum Jahre 2028 auf den Rechten am Werk ROCKERs und publiziert seit 12 Jahren – nichts. Welchen Grund hat das? Die anarcho-syndikalistische und anarchistische Öffentlichkeit würde das gerne wissen.

Ich möchte ausdrücklich betonen, daß es sich hier nicht um eine private Fehde zwischen mir und Herrn Becker handelt, er ist mir schnurzpiepe

Folkert Mohrhof, Hamburg März 2011
• Herausgeber der BARRIKADE – Streitschrift für Anarchosyndikalismus, Unionismus und revolutionären Syndikalismus / Archiv Karl Roche

Historischer Nachsatz:
Alles erinnert übrigens fatal an den Prozeß, den Rudolf Oestreich, der Herausgeber des FKAD-Organs Der Freie Arbeiter, 1928 gegen RUDOLF ROCKER und den verantwortlichen Redakteur des Syndikalist, HELMUT RÜDIGER, anstrengte (5). Erich Mühsam kommentierte das damals: »Vielleicht kann der Staat die Dienste des klagenden Anarchisten auf die Dauer brauchen und entsprechend belohnen, nachdem sich erwiesen hat, wie erfolgreich er für die Erhöhung der öffentlichen Einnahmen aus dem Beutel von Anarchisten zu wirken weiß. Die Naturgeschichte aber ist um die Spezies des Staatsanarchismus bereichert worden.« (6)

Anmerkungen – Fußnoten:
(1) Brief Heiner Beckers vom 23.2.2011 (I) an meine Anwältin
(2) http://www.archive.org/search.php?query=Rudolf%20Rocker%20AND%20mediatype%3Atexts
(3) Brief Heiner Beckers vom 23.2.2011 (II) an meine Anwältin
(4) Siehe: Rotes Antiquariat-Katalog Januar 2011 – „gefunden“ wurde dieses exklusive Material mit Hilfe der Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD … wer und wo – wird leider nicht mitgeteilt [Seiten 17 ff und 50]
(5) siehe Fanal. Anarchistische Monatsschrift. Herausgegeben von ERICH MÜHSAM. Jg. 2: Nr. 9, Juni 1928, S. 215f (Organisatorisches); Nr. 12, September 1928, S. 287f (Entschließung); Jg. 3: Nr. 1, Oktober 1928, S. 23f (Erich Mühsam, Schmach und Schande); Nr. 2, November 1928, S. 48 (Volksbelustigung); Nr. 3, Dezember 1928, S. 68f (Erich Mühsam, Staatsanarchismus); Nr. 4, Januar 1929, S. 91f (Erich Mühsam, Schlußwort zum Falle Oestreich)
(6) Mühsam, Staatsanarchismus, a.a.O., S. 69

Read Full Post »

Einen kurzen Abriß über den Arbeiter- und Soldatenrat von Groß-Hamburg haben wir als gemeinsame kleine Broschüre mit dem ASK/VAB Hamburg-Altona herausgegeben.

Hier könnt ihr Euch diese Broschüre downloaden
AuR 1919-brosch

Read Full Post »

Neue Beiträge

Moin,

• Jetzt auch als pdf-Broschüre erhältlich: Der syndikalistische Streik auf dem Dampfer Vaterland 1914
Vaterland1914

• Die eingescannten Ausgaben und das Inhaltsverzeichnis der anarchistisch-syndikalistischen Zeitung KAMPF aus Hamburg (1912-14) haben wir als pdf-Datei eingestellt.
Es sind nun aller erschienenen Ausgaben Oktober 1913 bis Juni 1914 online.
KAMPF – Inhaltsverzeichnis und eine Einführung findet sich ebenfalls im Unterverzeichnis.

Read Full Post »

Der Hetzer Roche

roche_signet»Am schlimmsten sind die Zustände in der Vulkan-Werft, wo das gesamte Personal gänzlich in der Hand des Syndikalisten Roche und ein Eingreifen ohne die Zustimmung des Arbeiterrates gänzlich ausgeschlossen ist. Die Chefs erhielten Warnbriefe (…), in ihren Betrieben würde kein Stein auf dem anderen bleiben, usw.«
• Politischen Polizei – Lagebericht der vom 18.8.1919

»Vulcan-Werft: Die Belegschaft der Vulcan-Werft ist fast vollständig zu der Arbeiter-Union übergetreten, nachdem sich auch der Syndikalist Roche, der als der Führer der Vulcan-Arbeiter bezeichnet werden muss, für die Union erklärt hat. Das gleiche gilt von Appel, dem Vorsitzenden der revolutionären Obleute. Die Vulcan-Werft ist als eine der radikalsten Betriebe Hamburgs zu bezeichnen.«
• Politische Polizei – Wochenbericht Nr. 8 vom 6.10.1919

»Personalien. Der Haupthetzer auf der Vulcanwerft ist der Syndikalist Roche. Sein Einfluss auf die Arbeiterschaft ist ungeheuer und mit Recht wird behauptet, dass er die Seele des verderblichen Widerstandes gegen Vernunft und Ordnung eines grossen Teils der Arbeiterschaft ist. In allen Versammlungen, in denen er spricht, muss immer wieder festgestellt werden, dass seine aufreizenden, mit guter Beredsamkeit und Geschick vorgetragenen Ausführungen den stark gefährdeten Wirkungen auf die Zuhörerschaft ausüben.“
•Politische Polizei – Wochenbericht Nr. 9 vom 13.10.1919

Read Full Post »

was-wollen-die-syndikalistenDie Broschüre ‚Was wollen die Syndikalisten?‚ erschien im Frühjahr 1919.

Ende Mai 2009 erscheint die Broschüre ‚Sozialismus und Syndikalismus‚ – wir publizieren in ihr neben den drei Beiträgen ‚Einheitslohn und Arbeitersolidarität‚, ‚Zwei Sozialisierungsfragen‚ und ‚Organisierte direkte Aktion‚ [sie sind hier im Archiv zu lesen] auch diese selten verfügbare Schrift zur Strategie und Taktik der Syndikalisten nach der gescheiterten Novemberrevolution 1918.

Read Full Post »