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Regionales Archiv zur Dokumentation des antiautoritären Sozialismus – RADAS Hamburg

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Kapp-Putsch – Rudolf Rocker

Sensationeller Fund und Reprint mit vielen Bildern und Erläuterung zum Kapp-Putsch 1929

RUDOLF ROCKER: KAPP-PUTSCH

Am Anfang stand im Frühjahr 2010 eine Internet-Suche zu einem völlig anderen Thema, die auf die Homepage und in das Online-Archiv der syndikalistischen schwedischen Gewerkschaft SAC führte – und zur Entdeckung eines mir vollkommen unbekannten Textes von RUDOLF ROCKER: Kapp-Kuppen. En skildring från noskediktaturens tyskland. Av en tysk. Översättning av F. S., Örebro 1920 (S.A.C.:s förlag). (Das SAC-Online-Archiv birgt übrigens auch einige Schätze in nicht-skandinavische Sprachen; ein Besuch lohnt sich.)
Eine Online-Recherche im RUDOLF-ROCKER-Nachlaß und im Schriften-Bestand beim Internati¬onaal Instituut voor Sociale Geschiedenis (IISG) in Amsterdam ergab, daß offenbar weder ein Manuskript noch eine gedruckte deutschsprachige Fassung von diesem Text existiert, von anderen Sprachen ganz zu schweigen. Auch die verdienstvolle, wenn auch etwas unsystematische ROCKER-Bibliographie auf Anarcho Syndicalism 101 verweist lediglich auf die Ausgabe im IISG. Der Text war also tatsächlich eine Entdeckung. Und was lag näher, als im 90. Jahr des Kapp-Putsches diese Schrift endlich einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen. Mit ERIK ALFREDSSON konnte ein kompetenter Übersetzer gewonnen werden, der zudem mit dem ROCKERschen Sprachstil vertraut ist und versucht hat, das – wahrscheinlich verlorene – deutsche Original so gut wie möglich nachzuempfinden. (aus dem Vorwort)

»Wer die jüngsten Ereignisse vollständig begreifen und richtig deuten will, der muß sich die Entwicklung der letzten Jahre klar machen; nur so ist es möglich, den inneren Zusammenhang des Geschehenen zu verstehen.
Man spricht und schreibt so viel von der Revolution vom 9. November 1918 und bezeichnet sie bei jeder Gelegenheit als einen Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Volkes. Aber diese Behauptung ist nur bedingt richtig. Der 9. November war für uns nicht der Prolog zu einem neuen Leben, sondern leider bloß der Epilog eines historischen Dramas, das seine Wurzeln in einem schuldbelasteten Vorspiel hatte und uns immer noch keine Aussicht auf eine neue Zukunft gegeben hat. Es war ein lediglich vorübergehend gültiges Schlußwort und nicht das erste Kapitel einer neuen Entwicklungsphase für das deutsche Volk, welches neue Perspektiven für eine gesellschaftliche Umwälzung eröffnet.
Die Revolution verbannt den Geist des Vergangenen, indem sie neue Fakten schafft, an denen traditionelle Begriffe und Vorstellungen brechen sollen wie die brausenden Wellen an den Klippen. Der 9. November war ein Zusammenbruch, aber nicht der schöpferische Beginn eines neuen Lebens; hierin erschöpft sich Bedeutung der gegenwärtigen Tage. Daß er nicht der Ausgangspunkt einer neuen Zeit werden konnte, macht die schmerzhafte Tragödie aus, die das deutsche Volk zu durchleben gezwungen ist.

(…)
Der Auftakt der Gegenrevolution

Bereits einige Wochen nach der Umwälzung des 9. Novembers mußte jeder einigermaßen informierte Mensch davon überzeugt sein, daß der eingetretene Zustand nur eine äußerliche Veränderung war, aber keineswegs der Beginn einer neuen Gesellschaftsordnung. Die frischgebackenen sozialdemokratischen Minister zeigten bereits am Anfang ihrer Regierung, daß sie überhaupt nicht gesinnt waren, eine gründliche Umwandlung der Verhältnisse zu versuchen. Das war eigentlich nicht verwunderlich. Der Vorwärts hatte ja nur wenige Tage vor den Novemberereignissen erklärt, daß das deutsche Volk nicht für die Republik reif war. Nicht bloß, daß man jeden Versuch einer ökonomischen Neuordnung verhinderte, man brachte es sogar nicht einmal fertig, die nunmehr republikanische Staatsordnung zu befestigen. Der ganze alte Beamtenapparat, der bis in die Knochen monarchistisch war, blieb weiterhin in Funktion. Man hatte nicht einmal den Mut, durch eine vollständige Veröffentlichung der Akten die ungeheure Schuld, die auf seinen Schultern lastete und auf verbrecherische Weise den Krieg herbeiprovoziert hatte, offenzulegen. Die neue sozialdemokratische Regierung wurde ganz einfach in die Rolle des Hehlers gezwungen, da sie ja selber jahrelang Handlanger der gewissenlosen Verbrecher war, die das deutsche Volk und darüberhinaus alle Völker Europas an den Rand des Abgrundes gebracht hatten.« (…)

Hätte die deutsche Arbeiterklasse sich mehr mit der Eroberung von Boden, Fabriken und Werkstätten beschäftigt, und weniger mit der Eroberung der sogenannten politischen Macht, mit einem Worte, wäre der Regierungspolitik von Parteien und Staat die der Arbeit entgegengestellt worden, wären uns viele bittere Erfahrungen erspart geblieben. Wir stehen jedoch vor Tatsachen, die nicht ungeschehen gemacht werden können, und es wäre Unsinn über Sachen zu jammern und zu klagen, die sich nicht mehr ändern lassen.« (Auszüge RUDOLF ROCKER)

• Die Broschüre hat 58 Seiten – Preis: 3,50 Euro.
Reihe Syndikat-A # 58

–> Bestellungen über: zuchthaus.free.de/syndikat-a/

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